Steinheim-Hagedorn
FUTTERKRIPPE
Das Interieur des Hofladens in der kleinen Ortschaft Hagedorn macht einen gediegenen Eindruck. Nichts Rustikales, nichts typisch Bäuerliches ist in dem ehemaligen Stall der Familie Brand zu finden. Ganz im Gegenteil.
Heller Fußboden, weiße Schränke in moderner Landhaus-Optik, die Wände senffarben getüncht, runde, gestickte Leuchten und grau-weiß gestreifte Vorhänge bestimmen die freundliche Einrichtung des hübschen Geschäftes, das unübersehbar am Ortsausgang von Hagedorn liegt. Richtig sonnendurchflutet wirkt der 30 Quadratmeter große Laden in dem beschaulichen 100-Seelen-Dorf, eine gelungene Mischung aus Wohnzimmer und Wellness-Oase. Und absolut gewollt. „Die Kunden sollen bei mir ein kleines Einkaufserlebnis haben“, meint Birte Brand, die seit April 2012 den um 1900 erbauten Hof ihrer Eltern wiederbelebt und den Laden vor wenigen Jahren noch einmal gründlich renoviert und auch den Garten ausgebaut hat.
Der eher derbe anmutende Name des Hofladens, „Futterkrippe“, besitzt den Erinnerungsfaktor, denn: „Der Verkaufsraum reicht genau bis zu jener Stelle, an der früher der Futtertrog für die Tiere stand“, erklärt die diplomierte Landschaftsentwicklerin.
Das Sortiment kann sich sehen lassen: Mehr als 30 verschiedene Fruchtaufstriche, Liköre und Sirupe gehören zu den Höhepunkten der Angebotspalette. Vermarktet wird alles, was die Ernte im hauseigenen Garten hergibt. Neben den klassischen Obstsorten wie Erdbeeren, Brombeeren, Quitten und Äpfeln wird auch Ausgefallenes wie Mispel, Felsenbirne und Pfirsich aus dem eigenen und aus Nachbars Garten verarbeitet. Auch frisches Gemüse wie Fenchel, Mangold und Spinat finden ihre Abnehmer.
19 freilaufende Hühner, darunter Westfälische Totleger, Grünleger, Marans, Königsberger, Italiener, Wyandotten und Australorps und ein Vorwerkhuhn sorgen für eine bunte Eiermischung. Erst seit Kurzem können die Hühner neben dem großen Auslauf mit den mediterran anmutenden Trockenmauern im Gartenbereich auch ein hübsches neuerbautes Blockhaus als Domizil nutzen. Der Schutz ist notwendig, denn der Habicht kreist gern über dem Gelände und war leider schon das ein oder andere Mal beim Beutefang erfolgreich.
Im Herbst werden in der „Futterkrippe“ zusätzlich noch Kartoffeln angeboten. Und seit Kurzem werden in der kälteren Jahreszeit Fleisch und Felle von den neuangeschafften Skudden vermarktet. Die kleinen Schafe, die zu den ältesten Hausschafrassen zählen, dienen ansonsten der Beweidung auf der weitläufigen Fläche hinter dem Hof.
Und auch die Mode kommt nicht zu kurz: Handgestrickte Schals, Tücher, Mützen, Socken sowie selbstgenähte Brot- und Eierkörbchen sind begehrte Mitbringsel. „Der Hofladen hat auch zunehmend in Richtung Geschenkboutique entwickelt“, freut sich Birte Brand.
Doch in erster Linie geht es der Direktvermarkterin darum, wieder Vertrauen in gute Lebensmittel aufzubauen und das Bewusstsein der Kunden für Qualität zu stärken. Und diese sind begeistert vom regionalen Angebot und greifen verstärkt zu den Produkten aus der näheren Umgebung. „Nur auf diese Weise erhalten regionale Produkte die Wertschätzung, die ihnen zusteht“, ist Birte Brand überzeugt.
Nicht nur aus dem Kreis Höxter machen Kunden – oft kommen sie bei einem Ausflug mit dem Fahrrad vorbei – an der „Futterkrippe“ Station, sondern auch aus Lippe sowie aus dem fernen Finnland. „Mit den Finnen, die in der Region Urlaub gemacht haben, sind bereits richtige enge Freundschaften entstanden“, freut sich Birte Brand.
ANGEBOTE DIREKT VOM HOF
Sirup, Likör, Fruchtaufstriche, Eier, Kartoffeln, Gemüse, Strickwaren, Genähtes und Felle.
WEITERE PRODUKTE
Öle und Essige, Kräutermischungen, Honig, Nudeln, Apfelsaft, Obstbrände.
VORBESTELLUNGEN
Präsentkörbe, kulinarische Geschenkgläser, aktuelle Hinweise über die Facebook-Seite (Hofladen Futterkrippe), rechtzeitig vorbestellen!