Schloß Holte-Stukenbrock
Gasthof Zum Kuhkamp
Wer durch die gläserne Schwingtür tritt, kommt in eine andere Zeit. Holzvertäfelter Schankraum, fellbesetzte Barhocker vor der Theke, kleine Sitzecken um runde Tische, Pokale in der Vitrine und nebenan der Blick in den freundlichen Gastraum zum Speisen. Dort: Beige Polster, rote Kissen, Handpuppen und viele historische Fotos an der Wand. Inmitten von Wiesen und Feldern steht diese typisch westfälische Gaststätte, wie es sie nur noch wenige in der Region gibt. Seit 1869 ist das Haus mit dem Schankrecht versehen, seit 108 Jahren befindet es sich im Besitz der Familie Antpöhler. Im Jahre 1908 wurde das erste Bier von der Brauerei eingekauft, so erinnert eine Urkunde an der Wand. „Wir haben die Gaststube nicht verändert, wir wollen die Patina noch ein wenig erhalten“, sagt Tochter Astrid Zellermann, die mit sechs Jahren ihr erstes Bier dort gezapft hat.
Heute steht die urige Gaststätte mit echtem Kultcharakter für traditionelle westfälische Küche. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Wurst- und Schinkenspezialitäten, welche nach alten Rezepten hergestellt werden. Diese Hausmacher-Wurst hat sich weit über die Region hinaus herumgesprochen. Neben Stammgästen aus Region lassen sich auch Reisende aus den Niederlanden, Korea und Argentinien und den USA von der gutbürgerlichen Küche begeistern.
Vor einigen Jahren hielt Familie Antpöhler noch eigene Schweine. Doch aus gesundheitlichen Gründen musste Franz-Josef Antpöhler die Schweinezucht aufgeben. Auf das Wurstmachen wollte die Familie trotzdem nicht verzichten. Nun beziehen sie das Fleisch aus der Umgebung. Und Evelyn Antpöhler, welche die Regie in der Küche führt, verarbeitet das Fleisch zu feinen Platten mit Blutwurst, Leberwurst, Sülze, gekochtes Mett, Mettwurst und Schinken.
Wer allerdings glaubt, im Gasthof Zum Kuhkamp geht es nur westfälisch-deftig zu, der irrt. Denn die Speisekarte, übrigens auf Plattdeutsch geschrieben, offenbart ein breites Angebot von leckeren Suppen über großzügigen Salaten, natürlich eine Vielzahl an Kotelett- und Schnitzelgerichte, Steakspezialitäten bis hin zu selbstgeräucherten Forellen, die aus der benachbarten Forellenzucht stammen. „Alles, was wir aus der Region an Waren bekommen, das nehmen wir auch“, sagt Küchenchefin Evelyn Antpöhler.
Zu den saisonalen Höhepunkten gehören neben den regelmäßigen Schlachtefest-Terminen der Spargel aus der Senne im Frühjahr, in den Herbst- und Wintermonaten Gerichte vom Wild direkt aus der Umgebung sowie westfälischer Grünkohl und Buchweizen-Pickert. Und wenn Familie Antpöhler jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat zum Frühstücksbüffet lädt, kommt natürlich hausgemachte Marmelade aus Erdbeeren, Himbeeren, Holunder, Schlehen oder auch Weingelee auf den Tisch.
Aus der Speisekarte
Credo des Hauses: traditionelle und saisonale Küche.
Regionale Spezialitäten: Hausmacher-Wurst- und Schinken-Platten, Wurst- und Schinkenbrote, Schnitzel- und Kotelette- sowie Steakgerichte, Bratkartoffeln, Kartoffelsalat, heißgeräucherte Forelle aus Stukenbrock (auf Vorbestellung). Dessert Westfälische Oma mit Pumpernickel und Rumrosinen.
Saisonales: Beerenfrüchte im Sommer, Wild in allen Variationen, Kartoffeln und Gemüse, eigene Äpfel, Apfelmus, Grünkohl, Buchweizen-Pickert. Wurstebrei, Schweinepfeffer-Essen (Schmorgericht).
Genuss für Vegetarier: Salate, Suppen, Spätzle mit Rahmchampignons oder Pfifferlingen, ansonsten die Köchin direkt fragen.
Regionale Getränke: Detmolder Landbier, Germeta Mineralbrunnen, Oberteicher Obstbrände, Spirituosen aus der Melmischen Hirschapotheke in Oerlinghausen.
Erlebnis & Aktiv:
Kulinarische Aktionen:
Schlachtefest-Essen (4-5 Termine im Jahr mit Vorbestellung), spanisch-kanarischer oder mediterraner Abend, bayerischer Abend, Frühstücksbüffet (2. u. 4. Sonntag im Monat, mit Anmeldung).
Touristische Angebote: Eigene Doppel-Kegelbahn, Tipps zum Safari-Park Stukenbrock, Senne Radwege und Wanderwege im Landschaftsschutzgebiet Furlbachtal.
Stuhl & Kopfkissen:
Feiermöglichkeiten: Familienfeiern aller Art bis zu 100 Personen.
